Gelungene Theater Premiere!

Die Premiere unseres Theaterstückes „FAST“ war ein voller Erfolg wie auch die Theater-Kritik von Frau Hirtler-Rieger im Vilshofener Anzeiger bezeugt:

„Macht's doch amal was G'scheites": Diese Aufforderung hat Andreas Kindermann schon öfter gehört und heuer beim Schreiben lustvoll umgesetzt. Sein Theaterstück, das er den 17 Laiendarstellern wieder auf den Leib geschrieben hat, ist nicht nur hochaktuell, sondern auch sehr gescheit. Mit vergnüglichen Versatzstücken aus Goethes „Faust" verpackt der Vilshofener Autor das Thema Magersucht kunstvoll. Mephisto und ein verliebtes Engelchen bringen Himmel und Hölle durcheinander. Kein Wunder, dass auch auf Erden einiges schief läuft. Viel muss der Teufel, brillant dargestellt vom Aldersbacher Pfarrer Sebastian Wild, freilich nicht tun, um die Menschen ins Verderben zu stürzen. „Ich lass' die Leute vor vollen Tellern verhungern", prophezeit er düster und zeigt am Beispiel der 17-jährigen Larissa (Johanna Kapfhammer), was er damit meint. Das tragische Geschehen um das junge Mädchen, das verzweifelt Süßigkeiten in sich hineinstopft und wieder erbricht, hätte dem Premierenpublikum im proppenvollen Pfarrzentrum schwer auf den Magen schlagen können. Doch das muntere Treiben im Himmel brachte komödiantische Leichtigkeit ins Spiel, was der Botschaft nichts an Eindringlichkeit nahm. So aber konnte man schallend lachen über das himmlische Geflügel Raphaela (Sabine Greineder), Gabriela (Heidi 
Kapfhammer), Michaela (Birgit Baumann) und Serafina (Gisela Ratzinger), deren herrliche Lobpreis-Gesänge das Stück musikalisch aufpeppten. Der neckische Flirt zwischen Mephisto und Raphaela sowie der atemberaubende Auftritt des aller-heiligsten Erzengels Michael (Kaplan Carl-Christian Snethlage), der umwabert von göttlichem Nebel den faustischen Prolog im Himmel rezitierte, sorgte für besonders schöne Momente an diesem Abend. Doch auch das irdische Geschehen zog die Zuschauer in seinen Bann: Wenn etwa die gestressten Eltern von Larissa 
(Susanne Bauer/Sebastian Blank) endgültig ins Rudern geraten, weil die fesche Oma (Ursula Bauer) penetrant Öl ins Feuer gießt und der Sohn (Philipp Kroneder) spitzbübisch auftrumpft. Zu bewundern war vor allem das Spiel von Johanna Kapfhammer als Larissa, die dieses heikle Thema mit Natürlichkeit und großem emotionalen Ausdruck meisterte. Ihre Verzweiflung und ihr Ringen mit den Pfunden machten das Anliegen des Autors deutlich: In welcher Welt leben wir, wenn das Gewicht das Selbstbewusstsein bestimmt? Ist die Unzufriedenheit mit sich selbst nicht 
auch die Wurzel allen Übels? • Die Teenagerfreunde von Larissa — dargestellt von Miriam Bauer, Gabriel Kroneder, Benedikt Spieleder und Wolfgang Lenz — hatten ebenso starke Momente. Die Bandbreite menschlichen Verhaltens wird gezeigt, in kunstvoll zugespitzten Dialogen, aber ohne vereinfachende Klischees. Der Teufel, das machte auch dessen Großmutter (Weneda Fonfara) deutlich, stürzt heute auf eine andere Art ins Verderben als früher. Doch das Elend ist dasselbe. Am Schluss ging es ziemlich lautstark zu, eine Sahneschlacht durfte auch nicht fehlen und zu guter Letzt wurde sogar eine scharfe Waffe gezückt. Doch das Ende befriedete alle, selbst der Teufel durfte sich auf wunderbare Weise verwandeln - wie, das soll hier nicht verraten werden. Johann Wolfgang von Goethe, dem ein Sinn für Humor zumindest in jungen Jahren nachgesagt wird, hätte es wohl gefallen.

Weitere Infos zum Theater:

Kolping Theater 2018

FAST

ein deutsches Volksstück
von Andreas Kindermann

Eigentlich ist Pfarrer Sebastian Wild ganz anders als man ihn im Theater sieht. Als Seelsorger will er Menschen helfen, dass sie „Ja“ zu sich selber sagen können. Im Kolpingtheater Vilshofen tut er als böser Geist Mephisto das Gegenteil. Er flüstert den Leuten ein, „Nein“ zu sich zu sagen. Im Sinne von Goethes „Faust“ ist er „der Geist der stets verneint“.

Sein Opfer wird die 17-jährige Larissa (Johanna Kapfhammer), die sich durch mühsame morgendliche Joggingeinheiten auf einen Einstellungstest vorbereitet. Doch was sie morgens an Kalorien sich runterjoggt, isst sie sich abends wieder rauf. Als sie schließlich ihren Einstellungstest wegen 2,5 Kilo nicht schafft, klappt ihr Selbstbewusstsein vollends zusammen: „Dicker Mops! Dicker fetter Mops!“, klagt sie sich an und zieht sich hungernd zurück. Der ständige Gang auf die Waage wird zur Sucht.

Das Kolpingtheater Vilshofen hat es sich in den vergangenen Jahren zur Tradition gemacht, dass es gesellschaftlich „heißen Eisen“ thematisiert und „publikumsbekömmlich“ serviert. Mit „FAST. Ein deutsches Volksstück“ geben die Vilshofener Akteure ihrem Publik viel Stoff zum Nachdenken, aber auch viel Anlass, das Leben neu sehen und Selbstbewusstsein neu zu definieren.

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Die Aufführungen:

Premiere
Freitag, 26. Okt. 2018 20:00 Uhr
im Pfarrzentrum Vilshofen

weitere Vorstellungen im Pfarrzentrum:
Sonntag,    28. Okt. 14:30 Uhr
Samstag,      3. Nov. 19:00 Uhr
Sonntag,      4. Nov. 14:30 Uhr
Einlass immer 1 Std. vorher
Eintritt frei, Spenden erbeten!

Kolping-Theater auf Tournee:
Samstag,     10. Nov. 19:30 Uhr
in der Kulturwirtschaft Ottmaring
Einlass ab 18:00 Uhr

Die Schauspieler:

Mephisto                 Sebastian Wild
Raphaela                 Sabine Greineder
Gabriela                  Heidi Kapfhammer
Michaela                 Birgit Baumann
Serafina                  Gisela Ratzinger
Des Teufels Großmutter: Weneda Fonfara
Erzengel Michael: Carl Christian Snethlage

Larissa                     Johanna Kapfhammer
Marion                    Susanne Bauer
Lukas                      Sebastian Blank
Leon                        Philipp Kroneder
Oma                        Ursula Bauer

Carmen                  Miriam Bauer
Robert                    Gabriel Kroneder
Sven                       Benedikt Spieleder
Der Heinzi            Peter Kapfhammer
Hagen                    Wolfgang Lenz

Regie                     Andreas Kindermann

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